Auf der anderen Seite

Mein Projekt für den NaNoWriMo 2011.

Der Roman soll sich an Leser ab 14 Jahren wenden und spielt zu einem gewissen Teil in unserer Welt.
Mara ist 17 und künstlerisch sowie musisch sehr begabt. Ihre Eltern haben nicht viel Geld, unterstützen Mara jedoch, wo sie können. So geht sie nicht nur aufs Gymnasium, sondern hat auch Klavier- und Zeichenunterricht. Da das alles nicht günstig ist, können sich Maras Eltern keinen Familienurlaub leisten, und Mara bleibt in den Sommerferien in Kiel. Das fröhliche Mädchen unternimmt Tagesausflüge mit ihren Freunden oder alleine, geht baden, fährt mit dem Rad und freut sich, dass sie dort lebt, wo andere Urlaub machen.
Eines Tages entdeckt sie eine alte Festung und schleicht sich durch eine unverschlossene Tür. Das Gemäuer aus dem späten 19. Jahrhundert fasziniert sie, und sie kommt wieder und streift umher, untersucht die teils leerstehenden und teils mit Gerümpel vollgestellten Räume und macht sich das Gebäude nach und nach zu eigen.
Bald schon fällt ihr auf, dass sich das Gebäude zu verändern scheint, es wird klarer strukturiert, ordentlicher und auf eine emotionale Art kälter. Mara kommt jeden Tag zurück und taucht immer tiefer in die Faszination des Gebäudes ein, bis sie eines Tages nicht in ihrer Welt herauskommt, als sie geht.
Zunächst fällt es ihr nicht stark auf, doch der Strand ist trotz des guten Wetters wie leergefegt und die Menschen, die ihr begegnen, sind alle in gedeckten Farben gekleidet und lachen nicht, es scheint so, als habe auch niemand Zeit, um zu verweilen.
Je näher sie der Stadt kommt, desto unheimlicher wird es, sie hört keine Radios und keinen Fernseher, es gibt keine Reklame, keine Bilder, keine Skulpturen – die Welt scheint von jeder Kunst befreit zu sein. Ihre bunte, fröhliche Kleidung zieht aller Leute Blicke auf sich, und Mara fühlt sich zunehmend unwohl. Dann tauchen Polizisten auf, die auf sie deuten und ihr nicht wohlgesonnen wirken, und Mara ergreift die Flucht. In letzter Sekunde zieht jemand sie in einen Hauseingang und hält ihr den Mund zu, als die Polizisten draußen vorbeilaufen. Mara dreht sich zu ihrem Retter um und steht vor einem Jungen, der nur wenig älter ist als sie und zerschlissene, bunte Kleidung trägt.

Tom, wie der Junge sich vorstellt, ist einer der Rebellen, die für die Freiheit der Kunst kämpfen. Mara begreift nach und nach, während sie auf geheimen Wegen in das Lager der Rebellen gehen, dass sie in einer Parallelwelt gelandet ist, in der die Kunst verboten wurde. Die Rebellen sammeln alte Kunstwerke, und als Mara ihnen etwas vorsingt, glauben sie, dass dieses Mädchen ihre Rettung ist. Doch das Leben als Rebell ist gefährlich, und Mara sehnt sich nach ihrer eigenen Welt zurück. Sie ahnt nicht, dass der Riss zwischen den Welten, den sie unwissentlich geöffnet hat, größer wird und es nun an ihr liegt, ob auch ihre Welt grau und eintönig wird.

Hier nun auch mein NaNo-Counter:

Aktuelle Beiträge

„Es muss einfach sein.“

Wir alle sind pandemiemüde. Wir alle wollen arbeiten, Freunde und Familie treffen, ins Kino, Café oder Theater gehen, wir wollen Menschen umarmen, reisen und Parties feiern.
Da nehme ich mich nicht aus. Ich habe die Pandemie so etwas von satt!

Eben treffe ich eine Nachbarin im Supermarkt: Ohne Maske. Ich weiß, dass sie ein Attest hat, weil sie „im letzten Sommer bei der Hitze ja keine Luft mehr unter der Maske bekommen hat und fast kollabiert ist“. Ich verstehe nur leider nicht, warum der Supermarkt nicht von seinem Hausrecht Gebrauch macht. Sie könnte sich ihre Einkäufe ja auch liefern lassen. Oder ihre Tochter schicken (aber ich glaube, die darf auch keine Maske tragen, ihr Lebensgefährte ist jedenfalls auch befreit, trotz oder wegen seines erhöhten Herzinfarktrisikos, man weiß es nicht).

Etwas später lese ich auf Facebook, dass eine Bekannte gerade Urlaub in Ägypten macht. „Das musste jetzt einfach sein.“ Genauso begründete ein am deutschen Flughafen interviewter Mallorcareisender seinen Urlaub, während eine andere Frau sagte, sie komme aus einem Landkreis mit hoher Inzidenz und fühle sich auf Mallorca deutlich sicherer.

Das alles sind Beispiele dafür, wie die Akzeptanz für Maßnahmen immer weiter sinkt. Die MP-Konferenzen verkommen so langsam zur Farce, denn Beschlüsse werden schneller widerrufen, abgeschwächt oder gleich gar nicht umgesetzt, als sie gefasst werden.
Und die Bevölkerung hat keine Lust mehr, sich einzuschränken. Warum auch, wenn subjektiv die Maßnahmen nichts bringen und der Lockdown gefühlt in alle Ewigkeit verlängert wird?

Dass der eine oder andere die Maßnahmen sehr weit gefasst auslegt und andere sich Verschwörungstheorien zuwenden, erscheint mir da durchaus logisch. Ich billige es nicht und ich versuche, es anders zu halten, aber ganz ehrlich: Ich lebe alleine. Ich bin gut darin, alleine zu sein, aber ohne Kontakte zu anderen Menschen gehe auch ich ein. Also schaue ich, was ich legal machen kann. Meine Präsenz in sozialen Medien ist gestiegen, ich habe keine Angst mehr vor Videotelefonie (auch wenn ich immer finde, dass ich irgendwie seltsam aussehe und mich das ablenkt) und ich treffe mich gelegentlich mit Freunden. Einzeln. Mit Abstand, nach Möglichkeit draußen.
Aber: Ich gehe eben auch einkaufen (häufiger, als es sein müsste, weil es so ein bisschen ein Pandemiehobby geworden ist), zum Sport (Klettern und Bouldern, maximal zu zweit, aber halt auch nicht zu zweit alleine in der Halle, die Abstandsregeln sind aber in beiden Hallen sehr gut durchdacht) und gelegentlich spazieren. Und ja, ich habe inklusive Weihnachten meine Familie jetzt zweimal seit Pandemiebeginn gesehen. Das dritte Mal ist in knapp zwei Wochen.

Ich möchte mich über niemanden erheben. Ich weiß, dass wir alle unterschiedlich damit umgehen, unterschiedlich viele Kontakte haben und brauchen. Es gibt Dinge, die ich nicht verstehe – warum man jetzt unbedingt reisen muss, zum Beispiel. Oder dass man hinter allem eine Verschwörung vermutet. Aber ich verstehe die Mechanismen, die dazu führen.

Dennoch eine dringende Bitte: Werdet nicht nachlässig, nicht übermütig, nicht verschwörungsgläubig. Wir haben alle das gleiche Ziel: Wieder ein einigermaßen sorgenfreies Leben führen zu können, so wie es vor der Pandemie war.
Dem Virus ist es leider total egal, woran wir glauben. Es freut sich über jeden Wirt, den es erreichen kann, ob dieser nun drei oder 93 Jahre alt ist. Es verändert sich und passt sich an. Je weniger Menschen geimpft sind, desto mehr Chancen hat es dazu. Ihm sind Demonstrationen gegen die Maßnahmen egal, weil ein Virus nichts empfindet. Hätte es Emotionen, wäre es begeistert, denn die Demos geben ihm so viel mehr Möglichkeiten, sich zu verbreiten. Und ja, das gilt auch für Büros, Kitas und Schulen, Bus und Bahn und einfach alle Räume, in denen Menschen auf relativ engem Raum zusammentreffen. Und nein, wir können nicht alles dicht machen. Aber wir können auf Treffen verzichten, die nicht lebensnotwendig sind. Und ja, dazu gehören Demos, solange niemand real vom Tod betroffen ist, wenn diese eine konkrete Demo nicht stattfindet (disclaimer: Das ist bei uns in Deutschland generell nicht der Fall).

Wir (=die von uns gewählte und teilweise auch aktiv unterstützte Regierung) haben es verpasst, im November einen harten Lockdown durchzuführen, vermutlich aus Angst. Nun eiern wir alle herum und müssen sehen, wie wir das Problem lösen. Und nichts von dem, was passiert, kommt überraschend. Bereits vor einem Jahr gab es Berechnungen, die das Infektionsgeschehen bei unterschiedlichen Szenarien sehr eindeutig bestimmten. Und die eben jetzt auch zutreffen.
Es ist aber noch nicht zu spät, um etwas zu tun. Für alle mit gesundem Menschenverstand bedeutet das, weiterhin die Kontakte so niedrig wie möglich zu halten, sich so wenig wie möglich vom Wohnort zu entfernen und weiterhin auszuharren. Für alle anderen wird es möglicherweise bedeuten, dass doch noch härtere Maßnahmen kommen. Ich habe keine Lust darauf, aber wenn ich die Wahl habe zwischen hartem Lockdown für 1-2 Monate und Herumgeeier für mindestens ein weiteres Jahr, dann weiß ich, was ich nehme.
Denn hier gilt definitiv: „Es muss einfach sein.“

P.S.: Falls hier irgendjemand noch etwas Impfstoff übrig hat, nehme ich den übrigens auch. Ja, auch Astra Zeneca.

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