Nina Buschmann, jahrgang 1977, ist seit 1999 fast ununterbrochen in der Welt unterwegs. Ihre Zweisprachigkeit ermöglichte es ihr, während eines Auslandssemesters in Irland ein Zertifikat zu erwerben, mit dem sie weltweit Englisch unterrichten kann. Diese Chance ergriff sie und reiste zunächst nach Bolivien, um in einer Art Klosterschule zu arbeiten. War sie hier noch Mädchen für alles, so unterrichtete sie später Englisch in unterschiedlichen Ländern Mittel- und Südamerikas, in Australien, Japan und in der Karibik. Dabei lernte sie von einfachsten Schulen, in denen es nicht einmal Unterrichtsmaterial gab, bis hin zu perfekt organisierten Betrieben auf dem neuesten Stand, alle Abstufungen kennen.
Ihre Geschichte erzählt sie anschaulich und spannend, ohne in Klischees oder Selbstbeweihräucherung zu verfallen, auch eigene Fehlentscheidungen kommen zur Sprache, so dass der Bericht unmittelbar und authentisch rüberkommt. Besonders bewundert habe ich ihre Fähigkeit, auch aus den verfahrensten Situationen immer wieder herauszufinden und nie ihren Mut zu verlieren, auch wenn es Phasen der Verzweiflung und des Heimwehs und natürlich der Selbstzweifel gab.
Was dem Leser sehr zugute kommt, ist ihre Art, unbefangen und neugierig auf neue Situationen und fremde Menschen zuzugehen, so dass man immer wieder durch ihre Augen einen Blick auf Kulturen werfen kann, die einem als Mitteleuropäer in der Regel allenfalls aus Fernsehberichten bekannt sind.
Da ich Nina während ihrer Zeit auf Tobago kennenlernte und drei Monate lang während meines Praktikums das Apartment mit ihr teilte, war ich auf das Buch doppelt gespannt, da sie natürlich einiges aus den vorigen Jahren berichtet hatte, wenn wir abends mit einem Bier auf unserer Terrasse saßen und uns vom Tag entspannten. Es spricht sicher auch für das Buch, dass auch die Geschichten, die ich schon kannte, mich erneut fesseln konnten, da ich nun Details erfuhr, die mir noch unbekannt waren.
Für alle, die das Buch lesen: Es kommt eine Matratze darin vor, die in einem Plastikbezug steckte und auf der man in diesem Zustand unmöglich schlafen konnte. Ich bewundere Nina dafür, dass sie es offensichtlich eine volle Woche damit aushielt, denn ich habe der Matratze nach der ersten Nacht die Plastikhaut abgezogen und diese still und heimlich entsorgt, war ich mir doch sicher, dass Bernadine, unsere Vermieterin, das gar nicht witzig gefunden hätte!
Die Lektüre des Tobago-Teils hat in mir viele alte Erinnerungen sowie ein nie ganz verschollenes Fernweh – in Bezug auf Tobago schon fast Heimweh – geweckt.
Wer Reiseberichte mag und gerne einen tieferen Blick hinter die Kulissen anderer Kulturen wirft, dem sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt. Und wer darüber hinaus etwas über Ninas aktuellen Aufenthaltsort im Oman und ihr Leben dort erfahren möchte, dem sei ihr Blog ans Herz gelegt.
Ninas Website: Wo bitte gehts hier um die Welt?
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