NaNoWriMo 2018 – ein Rückblick

Wie man unschwer erkennt, habe ich es nicht geschafft, jeden Tag zu bloggen. Genau genommen nicht mal jede Woche, sondern dann einfach gar nicht. Was vor allem daran liegt, dass ich dachte, ich würde häufiger bloggen und mich dann daran festgehalten habe, dass ich jetzt alles nachholen „muss“, was ich nicht erzählt habe.
Blödsinn. Auch Romane leben von den Auslassungen. Niemand will einen minutiösen 24-Stunden-Tagesbericht jeder einzelnen Figur. Auch unsere Leben sind nicht rund um die Uhr spannend. Also picken wir beim Erzählen das heraus, was interessant ist. Sowohl, wenn wir Freunden oder Familie erzählen, was wir erlebt haben, als auch beim Schreiben. Und genau das ist die wahre Kunst daran: Zu erkennen, welche Begebenheiten der Figuren wichtig sind und welche die Geschichte nicht voranbringen. Welche für die passende Stimmung sorgen und welche vom Geschehen ablenken. Ich habe sehr lange das Gefühl gehabt, dafür kein Gespür zu haben. Bei Kurzgeschichten war es einfacher, die sind eh die verdichtete Essenz einer Begebenheit. Aber ein Roman ist nicht die Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, sondern funktioniert völlig anders.

Und all diese Dinge wusste ich, habe sie aber in diesem NaNo erlebt. Anhand meines Romans. Wie man am Counter rechts auf dieser Seite erkennen kann, habe ich die 50k nicht erreicht, aber ich ärgere mich nicht darüber. Ich habe nicht nur mehr an einer zusammenhängenden Geschichte geschrieben als in den letzten acht (?) Jahren, sondern auch mehr, als in den letzten fünf Jahren überhaupt. Und ich habe die Geschichte nicht gegen die Wand gefahren. Es gibt Szenen, die rausfliegen werden, welche, die dringend überarbeitet werden müssen und eine Figur, die erneut eine Generalüberholung benötigt, aber all diese Dinge weiß ich und kann sie umsetzen. Ich habe in diesem November nicht nur das Schreiben an sich wiedergefunden, sondern anscheinend auch gelernt, wie man Geschichten überarbeitet, um sie besser zu machen. Wie man mittendrin den Kurs ändert, damit am Ende alles passt, ohne dass man die gesamte Geschichte verändert. Und ich weiß, dass ich es doch kann: Schreiben. Geschichten erfinden, die vielleicht sogar mal jemand lesen mag. Gerne liest. Das ist eine wunderbare Erkenntnis!

Ich werde den Roman in aller Ruhe fertig schreiben und so überarbeiten, dass er rund wird. Vielleicht brauche ich dafür drei Monate, vielleicht ein Jahr. Es ist nicht wichtig – wichtig ist nur, dass ich das Schreiben wiedergefunden habe. Und dass meine Figuren lebendig geworden sind und mir gezeigt haben, dass nicht nur das echte Leben selten so verläuft wie geplant, sondern auch das erfundene. Ich kann als Autor noch so gut planen – wenn ich mich sklavisch an den Plan halte, anstatt der natürlichen Entwicklung des Romans zu folgen, wird er aller Voraussicht nach sehr statisch werden, anstatt sich organisch und lebendig anzufühlen, als schaue man beim Lesen echten Menschen beim Leben zu.

Schreiben mit der Schneeflockenmethode

Ich habe auch den Winter über nicht viel geschrieben, es fühlte sich immer an, als sei Schreiben gerade einfach nicht dran.

Als ich mir gerade ein neues Hobby suchen wollte (Makrameeeulen zu klöppeln zum Beispiel), kamen zwei Dinge zusammen: Ich habe mich mal wieder extrem über Verschwörungstheoretiker geärgert und ich bin über die Schneeflockenmethode gefallen. Und nun sitze ich mit einem schlechten Romananfang hier, den ich komplett verwerfen will und bastle seit gestern mit der Schneeflockenmethode an meinem Plot und meinen Figuren. Ich habe bisher die ersten beiden Schritte von zehn hinter mir, wobei mich inzwischen beim weiteren Durchlesen des Buchs von Randy Ingermanson der Gedanke ansprang, dass „Verschwörungstheorien“ kein geeigneter Gegenspieler ist, also hopste selbiger vom Surfbrett und stellte sich kurz vor. Er ist unglaublich sympathisch, was es bestimmt nicht einfach macht, gegen ihn anzukommen, aber das ist ja auch Teil des Problems.

Kurz gesagt: Ich habe gerade zum ersten Mal so richtig Spaß am Plotten, finde massive Löcher und Logikprobleme und gehe sie nach und nach an, damit am Ende hoffentlich ein dichter Plot mit dreidimensionalen Figuren entsteht, aus dem ich dann die Geschichte schreibe. Ich werde hier nach und nach berichten – vorerst habe ich einen Romanthread im Tintenzirkel eröffnet, in dem mir ganz hervorragend geholfen wird und der mir sehr viel Spaß macht.

Und am Ende übernehme ich dann die Weltherrschaft – ach nein, das ist der falsche Text. 😉

Selbstzweifel, die erste

Tja, angeblich leiden ja alle Autoren hin und wieder an Selbstzweifel und Schreibblockaden. Die meisten schreiben davor und danach aber durchaus brauchbare Texte, weshalb sie sich trotzdem Autoren oder Schriftsteller nennen dürfen.

Und ich? Ich sitze gerade hier und bin unzufrieden. Seit Tagen habe ich nichts geschrieben, und als ich gestern mein Dokument geöffnet habe, passierte Folgendes:

Ich las die letzte szene noch mal, um wieder in den Text zu finden. Den „besten“ Klopper hatte ich schon während des Schreibens markiert, um ihn zu überarbeiten. Wollt ihr ihn sehen?

„Als auch er draußen ist und die Tür zugezogen hat, nachdem er sich vergewissert hat, dass sie einen Schlüssel dabei hat, schließt sie ab.“

Literarisch absolut hochwertig, nicht wahr? Meine Anmerkung dazu lautet auch entsprechend: „Hat – hat – hat – den Satz üben wir noch mal, Frau Bloos!“

Tja, nun bin ich durchaus in der Lage, den Satz zu zerlegen, umzuschreiben und etwas Besseres draus zu machen. Das Hauptproblem des Textes ist aber ein anderes: Er transportiert nichts. Keine Emotionen, keine Bilder. Telling in schlechtester Reinkultur. Und nein, die einzelnen Sätze einfach ins „show“ zu setzen, ändert nicht viel. Denn der ganze Text ist flach, platt und belanglos. Ich sehe meine Figuren nicht vor meinem geistigen Auge, ich habe keine Vorstellung von den Orten, an denen sie sind (doch, die „Standardorte“ haben inzwischen ein Aussehen, das Haus der Familie und das Büro des Vaters) und viel schlimmer: Ich transportiere nicht mal diese winzigen Bruchstücke einer Vorstellung.

Wenn ich als Autorin beim Lesen schon überlege, was der langweilige Scheiß eigentlich soll, wie soll ich damit auch nur einen Leser hinter dem Ofen hervorlocken? Vermutlich gar nicht.

Natürlich könnte ich den Text fertig schreiben, um wenigstens das getan und meine Message in Buchstaben gezwängt zu haben, aber will ich das? Will ich mit einem Text von Verlag zu Verlag tingeln, mir haufenweise Absagen einhandeln, von denen ich weiß, dass sie gerechtfertigt sind?
Oder will ich das Ding in der virtuellen Schublade verrotten lassen, weil ich halt schon weiß, dass ich damit nicht mal Klopapier bedrucken sollte?

In meinem Kopf ist es eine komplexe Geschichte, in der verschiedene Menschen nach und nach merken, dass ein weiterer in ihrer Mitte nur auf sich und seinen Vorteil bedacht ist, obwohl er eben auch sehr liebevoll, zärtlich und fürsorglich sein kann, letztlich aber nie altruistisch, sondern immer narzisstisch handelt. In meinem Kopf sind hier Intrigen und Verwirrspiele beteiligt und sechs Menschen, deren Innerstes nach und nach zutage gefördert wird und durch deren Perspektiven sich das Bild zusammenfügt.

Tatsächlich habe ich bisher sehr viele Einzelszenen, von denen manche okay sind, die meisten aber einfach völlig egal. Wenn ich ein gutes Buch lese, dann halten mich die Szenen und die Figuren gefangen, auch nachdem ich es aus der Hand gelegt habe. Meine Figuren machen das nicht mal, während ich schreibe.

Mir stellt sich derzeit die Frage, ob ich tatsächlich nicht schreiben kann und es aufgrund meiner talentfreiheit auch zukünftig lassen sollte, oder ob man das Schreiben nicht wie jedes Handwerk lernen kann. Und wenn das geht, dann frage ich mich, wie.

Die Tipps, die ich bekomme, laufen meist auf „Üben, üben, üben“ hinaus. An und für sich nicht verkehrt, aber wenn man niemanden hat, der einen korrigiert und einem sagt, wie man es besser, anders, effektiver macht, dann hilft es nicht.
Ich sehe ja, wie schlecht meine Texte sind, ich kann genau den Finger auf die Wunden legen, aber ich weiß nicht, wie es besser geht.

Autoren wie Juli Zeh, Leonie Swann oder Sergej Lukianenko (um nur einige derjenigen zu nennen, die mich in den letzten Monaten beeindruckt haben) machen das so nebenbei. Sie malen Bilder mit wenigen Worten, die sich vor meinem geistigen Auge entfalten. Sie sind großartige Erzähler, denen man gerne folgt, auch wenn nicht immer „show“ ihren Stil leitet. Und sie haben so unglaublich geniale Einfälle, dass ich gleichzeitig staune, kichere und vor Neid erblasse.
Und ich? Ich lese das, ich analysiere es, aber ich habe nicht den leistesten Schimmer, wie man so schreibt.

Vielleicht sollte ich Makramee-Eulen klöppeln. Oder für den Rest meines Lebens Konsument bleiben, denn Lesen mag und kann ich. 😉
Vielleicht finde ich aber irgendwann noch heraus, wie man es macht. Denn immer, wenn ich das Schreiben aufgeben will, kommen Ideen vorbei. Nur leider bringen sie keine Ausführung mit.

Die ersten zwei Tage

Das Jahr hat begonnen und damit auch der T12. Während ich die ersten halbwachen Momente bei Tageslicht damit verbrachte, eine aufdringliche Hundeschnauze von meiner Nase fernzuhalten, habe ich die frühen Abendstunden (vorher war ich nicht zuhause) damit verbracht, die zweite Szene meines Romans zu schreiben.

Es ging erstaunlich gut und ich habe 15 Wörter über Tagessoll geschrieben. Heute kam dann die dritte Szene, da war ich dann 75 Wörter über Tagessoll. Wenn ich so weitermache, habe ich am Ende des Monats einen hübschen Vorsprung, aber ich bin ja realistisch und weiß, dass es nicht jeden Tag so super laufen wird.

Drei Szenen, drei Perspektiven. Zweimal dritte Person Präsens, einmal erste Person Präsens. Spannend, wie unterschiedlich meine Figuren bereits jetzt die Welt betrachten!
Und die Monatschallenge im T12 ist wirklich fies: Denn dadurch, dass man jeden Tag mindestens ein Wort mehr schreiben soll als der bisherige Tagesschnitt beträgt, muss ich mich in den ersten Tagen echt zusammenreißen, damit das Ziel noch schaffbar ist. Hätte heute bestimmt noch zwei weitere Szenen schreiben können, aber nun gut: Dann werden sie halt noch ein wenig vorgeplant, das kann auch nicht schaden. 😉

Bisher läuft es also gut und ich bin total gespannt, wie es weitergeht mit mir und dem Schreiben in diesem Jahr. Mal schauen, ob ich mich gut genug organisieren kann, damit ich nicht wieder nach wenigen Monaten beschließe, alles an den Nagel zu hängen. Anfeuerungen jeglicher Art werden gerne entgegen genommen!

Auf in ein neues Schreibjahr

2014 liegt in den letzten Zügen – noch etwas mehr als 24 Stunden, dann steht ein nagelneues Jahr vor der Tür.

Zeit für ein kleines Resümee: Ich habe in diesem Jahr schreiberisch auf voller Linie versagt – und trotzdem viel gelernt.
Wie das?

Versagt: Den T12 nicht geschafft (Tintenzirker wissen, worum es geht: Ein Jahresziel von mindestens 250.000 Wörtern knacken), den NaNo nach etwa 20.000 Wörtern abgebrochen und heftig gezweifelt, ob ich überhaupt noch schreiben kann.
Festgestellt, dass meine Texte (da zitiere ich mal eine Leidensgenossin) in meinem Kopf ein wunderbarer bunter 3D-Film sind und auf dem Papier eine schlechte schwarz-weiß-Werbung für den Film.
Ich habe ein paar Tage sehr ernsthaft und emotionslos darüber nachgedacht, das Schreiben als Hobby an den Nagel zu hängen.
Aber da sind Geschichten in mir, die erzählt werden wollen. Und wie soll ich ihnen sagen, dass sie leider zum Tode verurteilt sind, weil ich mal wieder aufgebe, anstatt zu lernen? Als Kind wollte ich immer alles sofort können und war regelrecht wütend, wenn es nicht klappte.
Die Wahrheit ist: Ich bin kein Kind mehr. Und ich muss endlich begreifen, dass manche Dinge einen langen Lernprozess erfordern.

Also habe ich mich – auch dank Majas wunderbaren Neuerungen – doch wieder für den T12 angemeldet. Weil ich ohne das Schreiben nicht vollständig bin. Und weil ich mich endlich disziplinieren will. Anstatt abends eine Folge einer Serie zu schauen, schreibe ich dann eben. Oder morgens beim ersten Kaffee, wenn ich zwar noch nicht wach bin, aber noch genug in der Traumwelt, um von dort Wörter zu stehlen.

Ich habe mich eingehend damit befasst, woran es meinen Texten mangelt, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich zu sachlich seziert beschreibe und zu wenig Atmosphäre schaffe, zu wenig Emotionen transportiere. Hin und wieder gelingt es mir, aber nicht immer.

Dann habe ich das Buch, das ich gerade mit wachsender Begeisterung lese, mit anderen Augen gelesen, habe mir angeschaut, wie die Autorin macht, was sie macht – und kam zu dem Schluss, dass sie die Welt mit anderen Augen betrachtet, so als sähe sie die Dinge zum ersten Mal. Sie zieht Vergleiche, die mir Gänsehaut bereiten, weil sie so toll und wahr und ungewöhnlich sind.

Nein, ich werde sie nicht kopieren, das könnte ich gar nicht, aber vor allem will ich das auch nicht. aber ich lerne von ihr (und von anderen) und habe heute die erste Szene meines neuen Romans (von dem ich schon etwa 6000 Wörter im Urlaub in Schweden geschrieben habe, die ich bewusst nicht noch mal anschaue) geschrieben. Aus der Perspektive, die ich am wenigsten in Betracht gezogen hätte – und siehe da: Anscheinend war das genau der Blickwinkel, den diese Szene brauchte. ich bin mit diesen gut 500 Wörtern zufrieden, und das ist ein ganz neues Gefühl.

Also dann: Auf in den T12 2015, in ein neues Schreibabenteuer mit täglichen Herausforderungen, mit Monatschallenges und mit jeder Menge Spaß, aber auch Schweiß, Blut, Tränen und Flüchen. Letztlich gehören diese zu jedem Job dazu, also auch zu dem des Autors.

Crisis? What crisis?

In den letzten Wochen bin ich verstärkt zu dem Schluss gekommen, nicht schreiben zu können. Alles, was ich zusammengestoppelt habe, war Mist, die Dialoge platt, die Figuren eindimensional, die Themen uninteressant.
Dazu bin ich noch mit dem Porsche über die Autobahn des Schreibens gerast, anstatt den Feldweg zu nehmen und die Gegend zu erkunden.
Das alles sorgte für ernsthafte Überlegungen, ob ich es nicht einfach lassen sollte. Es gibt Dinge, in denen ich gut bin. Kosmetikherstellung, Tauchen, Zuhören. Schreiben? Gehört nicht wirklich dazu.

Diverse Gespräche mit anderen Autorinnen und vor allem einen entsprechender Eintrag im Tintenzirkel später, der mir sehr, sehr viel Anregungen gegeben hat (danke euch allen! :-*) bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es mir weniger an genug Phantasie zum Schreiben an sich, sondern am richtigen Ansatz für die Überarbeitung mangelt. Denn bisher sah Überarbeiten eigentlich immer so aus, dass ich alles blöd fand, was ich bisher geschrieben hatte und es dann kurzerhand komplett neu geschrieben habe. Was nicht dazu führt, dass der ursprüngliche Text besser wird, sondern nur dazu, dass man wieder einen mittelmäßigen Text hat, mit dem man nicht zufrieden ist.

Also habe ich heute mal ein bisschen nach Überarbeitungswerkzeugen gefahndet und bin auf der Seite von Andreas Eschbach gelandet, der sehr tolle Tipps zum Schreiben und Überarbeiten zusammengetragen hat. Danke an dieser Stelle dafür, denn nun sind die ersten beiden Szenen meines 2011er NaNo-Romans voller wilder lila Anmerkungen, aber ich bekomme ein Gespür dafür, wie man überarbeitet. Und dass man dafür den eigenen Text wieder und wieder nach immer neuen Kriterien durchlesen und überarbeiten muss. Vorzugsweise nicht am Monitor, sondern mit Stift und Lineal auf dem Ausdruck.

Meiner sieht jetzt wie gesagt ziemlich wild aus, aber ich werde es wagen und die ersten beiden Szenen jetzt nach diesen Ansätzen überarbeiten. Damit sind sie noch immer nicht perfekt, aber ich habe Draft 2. Mit dem ich dann weiterarbeiten kann, so dass dann ca. Draft 3 an Betaleser gehen kann.

Ganz nebenbei werde ich mit Conny Röser in Zukunft kleine Schreibübungen absolvieren, die wir dann gegenseitig durchsehen. Denn wir haben uns vorgenommen, den Nobelpreis zu gewinnen, wenn wir 60 sind, damit wir dann von dem Gewinn einen entspannten Lebensabend genießen – und natürlich weiter schreiben können! 😀
Gut, dass wir nicht im gleichen Jahr 60 werden, so dass wir gute Chancen haben, ihn beide zu bekommen. :p

Überarbeitung 20140422-01

Dann schauen wir mal, was das wird! Ich sollte vielleicht noch einen Whisky dazu einschenken. Oder einfach einen Tee. 😉 Der ist nur nicht so schön klischeebeladen.

Ein Hauch einer Idee

Ich bin gerade mitten zwischen lauter angefangenen Projekten, aber natürlich kommt eine neue Idee immer dann durch die Tür, wenn man eigentlich keine braucht.

Das, was da zaghaft klopft, will etwas Romantisches werden, mit ein bisschen Fantasy. Romantasy also. Mal sehen, ob ich das kann … Ohne kischig oder zu klischeelastig zu werden. Meine liebe Kollegin Conny Rösler warf mir ja lustig an den Kopf „ach, sie muss sich halt zwischen dem Vampir, dem Werwolf und was drittem entscheiden. Nach 200 Jahren mit dem Vampir: ‚Schatz, hab ich dir schon erzählt, wie ich damals …‘ – ‚Ja, ungefär 350 Mal.‘ Okay, ewig leben ist doof. Die Vorstellung, Hasen durchs Unterholz zu jagen und den Mond anzuheulen auch, also entscheidet sie sich für den dritten, von dem noch nicht bekannt ist, was er ist …“

Nein, Conny, so einfach mache ich es dir (und mir!) nicht, Vampire sind irgendwie ausgelutscht, Werwöle auch, aber ich weiß immerhin schon, was sie sein wird. Und möglicherweise ist sie das einzige etwas andere Wesen in einer ansonsten recht normalen Welt … Na gut, es wird keine Kopie unserer Welt, ich mag schon etwas Exotisches haben, aber was genau, muss ich noch herausfinden.

Daher der Plan für heute: Mein Tagewerk für meine Firma beenden, dann artig ein bisschen was im Haushalt schaffen und dann mal vorsichtig vorfühlen, wohin dieser Plot mich tragen kann. Sobald es sich denn um einen Plot handelt.

Rock’n’Roll, Baby!

Tada – ich habe heute mein Monatsziel für Januar um 326 Wörter übertroffen! Damit habe ich in diesem Monat bisher 21.159 Wörter geschrieben und freue mir gerade ein Loch in den Bauch. 🙂

Nachdem ich mit Aeon Timeline meine Szenen neu sortiert und dabei das Plotloch gefunden und gestopft habe, läuft es auch wieder. Ich hab noch eine Szene, die dringend umgeschrieben werden muss, weil sie sich jetzt auf einen zustand bezieht, der nicht mehr aktuell ist, aber das wird schon. So langsam macht der Roman wirklich Spaß, auch wenn ich weiß, dass die Überarbeitung extrem anstrengend werden wird, weil einfach schon wieder sehr viel Geschwafel drin ist, das raus muss, und dafür gibt es andere Szenen, die einfach mehr Atmosphäre und mehr Wörter benötigen. Aber das ist kein aktuelles Problem und wird behandelt, wenn es so weit ist.

Für die nächsten Tage steht die Überarbeitung der Kurzgeschichte auf dem Plan, damit ich sie zum 31.01. einreichen kann. Mal schauen, ob ich es schaffe, sie überzeugend genug zu gestalten, im Moment zweifel ich mal wieder daran. Wie schrieb eine Kollegin heute so treffend? Wenn sie zweifelnd in die Tischkante beißt, weil alles keinen Sinn ergibt, tröstet ihr Protagonist sie und fragt, ob sie Sekt, Sex oder Schokolade benötige. Bitte in der Reihenfolge, danke. Ja, für mich dann auch einmal, bitte! Wobei ich den Sekt durchaus durch einen guten Single Malt ersetzen würde. 😉

Letztendlich ist Schreiben wie jede Tätigkeit: Man lernt nur durch Übung. Und daher werde ich dieses Jahr nutzen, um fleißig zu üben, damit ich vielleicht irgendwann gut genug bin, um auch mal etwas zu veröffentlichen. Ein weiser Mann hat gesagt, man soll seine Ziele ruhig hoch stecken, denn sonst erfordere ihre Erfüllung ja keine Anstrengung. Recht hat er, also habe ich das Ziel, am Ende des Jahres drei bisher unbearbeitete und teils unfertige Romane fertig überarbeitet vor mir liegen zu haben, dazu vielleicht noch einen oder zwei neue (die dann im Rohzustand sein dürfen) und eine Handvoll Kurzgeschichten für Wettbewerbe.
Es gibt viel zu tun, gehen wir es an!

Wenn’s hakt, einfach mal was Neues machen

Nachdem ich gut wieder in den Romane reingekommen bin und immerhin schon 5,5k daran geschrieben habe, hing ich gestern fest. Das hatte zum einen den Grund, dass ich eine Plotlücke aufgetan habe, die mir beim Plotten nicht aufgefallen ist, zum anderen mit meinem Ehrgeiz, Scrivener mit Aeon Timeline zu verknüpfen, was dann zu einigen Stunden frustriertem „Hä?“ führte.

Jetzt hab ich wieder zwei getrennte Dokumente und trage händisch alles ein, dafür funktionieren sie beide. Besser!

Irgendwann kurz vor Mitternacht habe ich dann entschieden, dass es keinen Sinn macht, sinnlos drauflos zu schreiben, um das Plotloch zu kaschieren, da kommt eh nur Unfug bei heraus. Also lieber heute ausgeschlafen etwas plotten und dafür mal Ernst machen mit dem Vorsatz, an einigen Ausschreibungen in diesem Jahr teilzunehmen. So kam ich dann an die Ausschreibung des Amrûn-Verlages mit dem Thema „Zeitkollaps“. Wobei es nicht zwingend um einen Kollaps gehen soll, sondern um die potentiellen Auswirkungen von Zeitreisen auf die Geschichte.
Geschichte. Ich. diejenige, die ihrer Lehrerin in der zehnten Klasse beim Einzelgespräch sagte: „Eine Fünf? Cool, kann ich ausgleichen. Eine Sechs wäre Mist gewesen“, und gar nicht verstand, warum ihrer Lehrerin das so viel wichtiger war als ihr selber.
Aber gut. Ich habe gestern noch ein Ereignis gesucht (und gefunden!), das einen gravierenden Einfluss auf unser aktuelles Leben hat, das aber nicht so langwierig und umfangreich ist, dass man es nicht auf 20 Seiten beschreiben und etwas Hübsches daraus machen könnte. Und nun reist mein Zeitreisender auch schon in die Vergangenheit, um dort eigentlich „nur zu observieren“. Das kann ja nicht gut gehen, oder doch? Lassen wir uns überraschen!

Langsam und kontinuierlich

Kurzmitteilung

Das neue Jahr hat gerade erst begonnen und meine Schreibmotivation ist mit rüber gekommen. Ich habe nicht viel geschrieben, aber sowohl am 01. als auch am 02. ein wenig. Da ich das tolle Excel-Sheet von Maja aus dem Tintenzirkel benutze, bei dem man unter anderem ein Jahresziel eingeben kann, habe ich mal todesmutig 200k Wörter für dieses Jahr als Ziel angelegt. Bisher habe ich mein Mindestziel jeweils erreicht, aber bei zwei Tagen ist das ja auch noch nicht bemerkenswert.
Der Selkie-Sommer wird auf jeden Fall fertig geschrieben, wenn ich es schaffe wie geplant, dann in diesem Monat.

Schön ist, dass ich das Sheet nun mit Excel und nicht mehr mit Numbers ansehe und so auch die farblichen Markierungen angezeigt bekomme. Das motiviert tatsächlich ungemein! Gleich werde ich eine halbe bis eine Stunde schreiben und dann ist der Tag schon fast rum. Heute Abend den Hobbit gucken und mich vielleicht ein wenig für weitere Fantasy inspirieren lassen.