Crisis? What crisis?

In den letzten Wochen bin ich verstärkt zu dem Schluss gekommen, nicht schreiben zu können. Alles, was ich zusammengestoppelt habe, war Mist, die Dialoge platt, die Figuren eindimensional, die Themen uninteressant.
Dazu bin ich noch mit dem Porsche über die Autobahn des Schreibens gerast, anstatt den Feldweg zu nehmen und die Gegend zu erkunden.
Das alles sorgte für ernsthafte Überlegungen, ob ich es nicht einfach lassen sollte. Es gibt Dinge, in denen ich gut bin. Kosmetikherstellung, Tauchen, Zuhören. Schreiben? Gehört nicht wirklich dazu.

Diverse Gespräche mit anderen Autorinnen und vor allem einen entsprechender Eintrag im Tintenzirkel später, der mir sehr, sehr viel Anregungen gegeben hat (danke euch allen! :-*) bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es mir weniger an genug Phantasie zum Schreiben an sich, sondern am richtigen Ansatz für die Überarbeitung mangelt. Denn bisher sah Überarbeiten eigentlich immer so aus, dass ich alles blöd fand, was ich bisher geschrieben hatte und es dann kurzerhand komplett neu geschrieben habe. Was nicht dazu führt, dass der ursprüngliche Text besser wird, sondern nur dazu, dass man wieder einen mittelmäßigen Text hat, mit dem man nicht zufrieden ist.

Also habe ich heute mal ein bisschen nach Überarbeitungswerkzeugen gefahndet und bin auf der Seite von Andreas Eschbach gelandet, der sehr tolle Tipps zum Schreiben und Überarbeiten zusammengetragen hat. Danke an dieser Stelle dafür, denn nun sind die ersten beiden Szenen meines 2011er NaNo-Romans voller wilder lila Anmerkungen, aber ich bekomme ein Gespür dafür, wie man überarbeitet. Und dass man dafür den eigenen Text wieder und wieder nach immer neuen Kriterien durchlesen und überarbeiten muss. Vorzugsweise nicht am Monitor, sondern mit Stift und Lineal auf dem Ausdruck.

Meiner sieht jetzt wie gesagt ziemlich wild aus, aber ich werde es wagen und die ersten beiden Szenen jetzt nach diesen Ansätzen überarbeiten. Damit sind sie noch immer nicht perfekt, aber ich habe Draft 2. Mit dem ich dann weiterarbeiten kann, so dass dann ca. Draft 3 an Betaleser gehen kann.

Ganz nebenbei werde ich mit Conny Röser in Zukunft kleine Schreibübungen absolvieren, die wir dann gegenseitig durchsehen. Denn wir haben uns vorgenommen, den Nobelpreis zu gewinnen, wenn wir 60 sind, damit wir dann von dem Gewinn einen entspannten Lebensabend genießen – und natürlich weiter schreiben können! 😀
Gut, dass wir nicht im gleichen Jahr 60 werden, so dass wir gute Chancen haben, ihn beide zu bekommen. :p

Überarbeitung 20140422-01

Dann schauen wir mal, was das wird! Ich sollte vielleicht noch einen Whisky dazu einschenken. Oder einfach einen Tee. 😉 Der ist nur nicht so schön klischeebeladen.

Überarbeitung Auf der anderen Seite

Lange hat mich der Ordner mahnend angestarrt, und immer wieder, wenn ich ihn zur Hand nahm, war er riesig und voller Logik- und Anschlussfehler, voller offener Enden und halbgarer Handlungsstränge, so dass ich ihn schnell entmutigt wieder aus der Hand gelegt habe.

Nun arbeite ich seit Kurzem nicht nur mit Ulysses, in welchem ich Auf der anderen Seite geschrieben habe, sondern auch mit Scrivener, welches ein paar nette zusätzliche Möglichkeiten bietet. Natürlich kann man auch mit Ulysses jede Szene in ein eigenes Unterdokument speichern, aber es wird deutlich unübersichtlicher als beim Scrivener – und so habe ich vor ein paar Wochen angefangen, jedes meiner bisherigen zehn Kapitel in fünf bis zehn Szenen aufzuteilen und im Scrivener abzulegen.

Das Ergebnis waren gestern Abend 84 Einzelszenen, die ich nun nach und nach überarbeiten werde. Es dürfte wesentlich einfacher sein, wenn man sich immer nur um eine Szene kümmert, als wenn man das Manuskript als Ganzes betrachtet. Natürlich werden sich Querverbindungen ergeben, alte Verbindungen müssen gekappt oder neu geknüpft werden, aber alles in allem konnte ich schon immer besser arbeiten, wenn der Berg in mundgerechte Stücke unterteilt ist.
Das ist er nun.

Also heißt es ab sofort nicht nur, täglich zu schreiben, sondern auch möglichst jeden Tag eine Szene zu überarbeiten, dann könnte ich vor dem nächsten NaNo tatsächlich so weit sein, dass das Werk Betaleser sucht, die mir dann weiter

Ich habe fertig

Uffz. Das war eine lange „Schwangerschaft“ und schwere Geburt, aber endlich habe ich die Rohfassung von Auf der anderen Seite fertig. Es ist toll und macht mich stolz, allerdings habe ich auch ein wenig Angst vor der Überarbeitungsphase, denn ich habe beim Schreiben schon gemerkt, wie viel wirklich noch zu ändern und zu überarbeiten ist.

Na gut, aber als erstes werde ich mich einfach freuen, ein Manuskript von gut 54.000 Wörtern abgeschlossen zu haben und somit mein allererstes „fertiges“ Werk zustande gebracht zu haben. Das Monster wird jetzt erstmal aus Ulysses extrahiert, aufpoliert und ausgedruckt, und dann gehe ich daran, es zu editieren. Ich fürchte, ich muss mir irgendeine Wand in der Wohnung schnappen und mit Storyline-Zetteln bekleben, um den Überblick nicht gleich wieder vollends zu verlieren.

In den nächsten Tagen und Wochen werde ich dann mein neues Projekt mal etwas genauer unter die Lupe nehmen und plotten, damit ich dann hoffentlich noch im März anfangen kann, dieses zu schreiben – parallel zur Überarbeitung von Auf der anderen Seite.

Sicher ist: Ohne den Tintenzirkel wäre ich nie so weit gekommen, danke euch allen!

T12 #3

Ich bin heute von der Immergrünliste geflogen, weil ich dachte, noch 100 Wörter Vorsprung zu haben, tatsächlich aber 100 Wörter zurück lag. Tja, selber Schuld! Das heißt aber dennoch, dass ich derzeit immerhin 13.341 Wörter habe, was ich schon ganz gut finde!

Auf der anderen Seite geht auch langsam dem Ende zu, oder sagen wir mal: Es geht in Richtung Höhepunkt. Ich bin bei gut 45.000 Wörtern und denke, dass ich noch etwa 15.000 brauche, vielleicht auch 20k, mal sehen. Und danach kommt dann die nächste Idee, die schon in der Pipeline sitzt, ich freu mich drauf, auch wenn das Projekt reichlich Recherche erfordert – aber auch Schriftsteller wachsen doch mit ihren Aufgaben, oder?
Oh, nun habe ich es getan, ich hab mich als Schriftstellerin bezeichnet! Na, mal schauen, es kann ja nur besser werden, denke ich. ;o)

T12 – Zwischenstand

Mein Roman wächst und gedeiht und ich schreibe recht regelmäßig. Bisher in diesem Monat 9047 Wörter, damit bin ich noch anderthalb Tage vor meinem Mindestsoll.
Nicht nur, dass die Geschichte immer weiter wächst und vorgestern mal wieder eine neue Nebenfigur auftauchte, ich habe gestern auch noch eine Idee für einen neuen Roman bekommen – nun will ich mit dem aktuellen Roman noch schneller fertig werden, um den neuen in Angriff nehmen zu können.

Während Auf der anderen Seite eine Jugend-Dystopie ist, wird das nächste Projekt ein Roman über Seelenwanderungen und Seelenverwandtschaften und ist irgendwo zwischen Hancock, Die Frau des Zeitreisenden und The 13th Floor angesiedelt, wobei das natürlich nur sehr dezente Anleihen sind. Meine beiden Hauptfiguren haben sich mir gestern schon vorgestellt, ihre Gegenspieler zieren sich noch ein wenig, und der Plot ist in groben Zügen vorhanden.
Ich denke, ich kann in diesem Roman eine nette Verbindung aus SF, etwas Erotik und viel Action unterbringen. Ich bin sehr gespannt!

Ich beginne zu verstehen, dass Joanne K. Rowling während einer einzigen Zugfahrt  vom kompletten Set, Plotting und der Besetzung für Harry Potter angefallen wurde. ;o)

Nebenbei schreibe ich noch Kurzgeschichten für Wettbewerbe, bisher anderthalb, mal schauen, wie viele es im Laufe der Zeit noch werden. Sicher ist, dass ich umso mehr Ideen bekomme, je mehr ich schreibe. Mal schauen, wann mein Kopf platzt! ;o)

T12

Im Tintenzirkel gibt es einen Jahres-Wettkampf: Den T12, so eine Art Ganzjahres-NaNoWriMo. Jeder, der teilnimmt, setzt sich ein Jahresziel von mindestens 250.000 Wörtern, die er im aktuellen Jahr schreiben will. Dabei gilt es, möglichst kontinuierlich zu schreiben, und wer es schafft, an keinem Tag unter das Mindestsoll zu rutschen (dabei darf man aber vorarbeiten), bleibt auf der Immergrünliste stehen.
Neben allen anderen Statistiken ist diese Liste derzeit mein bester Ansporn – ich will jeden Tag schreiben und ich will bis zum 31.12. auf dieser Liste stehen. Bisher bin ich drauf, heute habe ich einen Vorsprung von gut einem Tag, aber das ist auch noch ausbaufähig.

Neben der Arbeit an meinem Jugendroman Auf der anderen Seite habe ich gestern eine Kurzgeschichte für einen Wettbewerb angefangen und eben im Rohbau beendet. Auch das war ein Jahresziel: Jeden Monat eine Kurzgeschichte einzureichen. Und während mir mein Stil bei Romanen selber noch die Haare zu Berge stehen lässt, habe ich in der Geschichte zu meiner früheren Stimme zurückgefunden. Die Rohfassung gefällt mir, nun kommt noch ein bisschen Feinschliff, und dann darf sie auf Reisen gehen. Vielleicht schaffe ich es ja sogar mal, einen Text vor dem Einsendetermin abzusenden, das wäre dann eine weitere Herausforderung.

Ideen sammeln

Im Tintenzirkel teilte jemand die Idee, dass man jeden Tag eine kleine Idee für eine Geschichte in eine Kladde schreiben soll, so hat man immer einen Pool an Ideen parat, wenn man etwas schreiben möchte, aber gerade im Moment keine Idee hat.

Also habe ich gestern ein Erlebnis vom Wochenende als „Daily Idea #1“ in mein Moleskine geschrieben. Noch ist es eine Szene, aus der nicht viel mehr als eine Kurzgeschichte entstehen kann, aber schon heute auf dem Rückweg aus dem Kino kam eine zweite Idee dazu, die ich nachher ebenfalls festhalten werde. Diese beiden lassen sich gut verknüpfen, das ist aber gar nicht wichtig, im Gegenteil: Je mehr einzelne Ideen, desto mehr Geschichten können es am Ende werden. Und eines ist sicher: 2012 wird ein Schreibjahr, in dem ich Auf der anderen Seite beenden will und für das ich mir vorgenommen habe, jeden Monat an einem Wettbewerb teilzunehmen. Am Ende des Jahres sollte dann doch mindestens eine Veröffentlichung dabei herausgekommen sein, denke ich. Das ist zumindest mein Ziel.
Ein weiteres Ziel: Einen weiteren Roman zu schreiben und im NaNo 2012 dann eben noch einen. Und irgendwann auch die Nebelwelt genauer zu plotten und weiter zu schreiben. Derzeit hat sie sich ziemlich verheddert, aber da es nach wie vor ein Herzensprojekt von mir ist, wird es auch weitergehen. Vermutlich langsam und Stück für Stück, mit vielen Rückschlägen, zu löschenden Passagen und Umarbeitungen, aber am Ende wird ein ENDE unter dem Manuskript stehen. Versprochen. Ob das 2012 oder später sein wird, wird sich zeigen. Vorher gibt es aber noch ein bisschen Urban Fantasy, sobald die kleinen Plothäschen wieder vorbeihoppeln und sich einfangen lassen.

NaNo 2011, #8

Ich hatte bereits einen Beitrag verfasst, der verschwand aber im Nirvana – irgendwie bin ich mit dem neuen Design hier noch unvertraut. – Oh, ich hab ihn wiedergefunden und mal nachträglich veröffentlicht.

Fazit des NaNoWriMo 2011: Ich hab gut 34k geschrieben und bis auf die letzten 2k, die ich vermutlich wieder rausschmeißen werde, gefällt es mir immer besser. Klar – es ist absoluter Rohentwurf und muss sehr stark überarbeitet werden, es fehlt an allen Ecken und Enden an Auflösungen von Andeutungen und an Beschreibungen von Umwelt und Handlungen, aber es wird. Und ich bin wild entschlossen, bis Ende Januar den Text in der Rohfassung fertig zu haben.
2012 wird das Jahr der Überarbeitung, mein Wunschziel ist, im Mai eine vorläufige Endfassung zu haben, die dann an diverse Testleser geht. Mal sehen, ob ich es schaffe, einen Roman zu schreiben, der tatsächlich Menschen fesseln kann – ich muss nur noch viel böser werden! ;o)

Der November hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich weiß, dass ich mit Hilfe eines schreibenden Umfeldes viel schaffen kann. Früher hat mir kurzgeschichten.de sehr geholfen, nun bin ich bei Romanen angekommen und habe die Unterstützung des Tintenzirkels. was ebenso großartig ist! Danke, Leute!

NaNo 2011, #7

Lange nichts mehr hier geschrieben … Dabei wächst mein Roman und blüht und gedeiht und überrascht mich jeden Tag aufs Neue!

Ich hinke hoffnungslos hinterher, was nicht zuletzt am Urlaub lag, denn natürlich kam ich abends nach zwei bis drei Tauchgängen vor lauter Müdigkeit nicht mehr zum Schreiben, und die beiden Mädels wollten mich ja auch hin und wieder sehen.

Nun stehe ich bei 27.217 Wörtern und habe Mara langsam so weit, dass sie akzeptiert, ein Teil der anderen Welt geworden zu sein und hier eine Aufgabe zu haben. Mit dem Erfolg, dass sie nicht eine, sondern zwanzig Personen aus dem Gefängnis befreit hat. Tapferes Mädel, auch wenn sie das gar nicht sein wollte!

Hier ein kleiner Auszug:

„Hier entlang“, rief sie knapp und versuchte, die blaue Markierung am Boden zu finden. Plötzlich bremse sie abrupt ab.

„Wo ist Tom?“, fragte sie Chiara, doch diese schüttelte den Kopf.

„Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit wir uns gestern getrennt haben.“

„Er war losgezogen, dich zu befreien. Alleine.“ Mara sah sich um, als könnte er irgendwo lässig an der Wand lehnen. „Wir müssen ihn finden!“

„Erstmal müssen wir hier raus, sonst war alles umsonst“, beschied Chiara, und Mara spürte wieder die Kälte in ihrer Brust. Chiara wollte Tom opfern, um sich zu retten. Etwas, das Mara selber seit ihren heutigen Erlebnissen nicht mehr nachvollziehen konnte.

NaNo 2011, #6

Gestern habe ich mich tatsächlich wieder grün geschrieben. Mal sehen, ob ich das heute auch schaffe, im Augenblick bin ich einfach hundemüde. *wuff* Hab ja noch eine Stunde und brauche noch 921 Wörter, eigentlich locker zu schaffen. Mal sehen – erstmal muss ich meine Wäsche in den Trockner werfen, damit sie morgen Abend mitreisen kann. So much to do, so less time!