Mühsam nährt sich das Eichhörnchen

Diesen Monat ist das Schreiben zäh. Ich habe viel anderes zu tun, meine kleine Firma braucht Zuwendung, es stehen Möglichkeiten ins Haus, in ein oder zwei Printmedien mit meinen Produkten vorgestellt zu werden, und auch meine Wohnung schreit nach Aufmerksamkeit.

Aber dennoch habe ich es bisher geschafft, auf der Immergrünliste zu bleiben, wenn auch nur mit dem guten alten Trick, hin und wieder einfach mal das Manuskript zu wechseln beziehungsweise innerhalb des Manuskripts einen Zeitsprung zu machen mit der Notiz, die fehlenden Szenen nachzutragen.

Mit Aeon Timeline hab ich mich recht gut angefreundet, allerdings werde ich es demnächst kaufen müssen, weil die Testlizenz nur 20 Tage (effektive Arbeitstage, keine 20 Tage am Stück) umfasst. Aber vermutlich werde ich das tun. Auch wenn die Möglichkeiten, die „Papyrus Writer“ bietet, mir derzeit auch sehr verlockend erscheinen und die neue Version auch eine Timeline enthält. Aber nachdem ich erst vor gut einem Jahr von Ulysses auf Scrivener umgestiegen bin, möchte ich eigentlich ungerne schon wieder ein neues Programm nutzen. Die Umstellung dauert ja auch immer ihre Zeit, und ich habe noch längst nicht alle Funktionen des Scriveners entdeckt. Dennoch reizt mich die Stilanalyse von Papyrus, so dass ich vielleicht eines Tages beides nutzen werde – eines zum Schreiben und eines zum Überarbeiten.

Derzeit habe ich parallel Tania nach Bali geschickt, wo sie mit ihrer wenige Monate alten Tochter Fuß zu fassen versucht, und auf der anderen Seite hat Martin gerade von Tanias Schwangerschaft erfahren und muss sich entscheiden, ob er Tania und das Baby will oder beide aus seinem Leben wirft. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, und er ist verdammt zerrissen.

Es macht Spaß, diese Szenen zu schreiben. Seine Verzweiflung, seine Wut, seine Enttäuschung greifbar zu machen, und auf der anderen Seite in meinen Erinnerungen zu schwelgen und Bali bunt und sichtbar für den Leser zu gestalten. Ich fürchte zwar, dass am Ende viele der Szenen dem Rotstift zum Opfer fallen werden, aber das ist wohl bei den meisten Projekten so – und wer weiß, vielleicht führe ich ja mal den „Director’s Cut“ in der Literatur ein? 😉

Rock’n’Roll, Baby!

Tada – ich habe heute mein Monatsziel für Januar um 326 Wörter übertroffen! Damit habe ich in diesem Monat bisher 21.159 Wörter geschrieben und freue mir gerade ein Loch in den Bauch. 🙂

Nachdem ich mit Aeon Timeline meine Szenen neu sortiert und dabei das Plotloch gefunden und gestopft habe, läuft es auch wieder. Ich hab noch eine Szene, die dringend umgeschrieben werden muss, weil sie sich jetzt auf einen zustand bezieht, der nicht mehr aktuell ist, aber das wird schon. So langsam macht der Roman wirklich Spaß, auch wenn ich weiß, dass die Überarbeitung extrem anstrengend werden wird, weil einfach schon wieder sehr viel Geschwafel drin ist, das raus muss, und dafür gibt es andere Szenen, die einfach mehr Atmosphäre und mehr Wörter benötigen. Aber das ist kein aktuelles Problem und wird behandelt, wenn es so weit ist.

Für die nächsten Tage steht die Überarbeitung der Kurzgeschichte auf dem Plan, damit ich sie zum 31.01. einreichen kann. Mal schauen, ob ich es schaffe, sie überzeugend genug zu gestalten, im Moment zweifel ich mal wieder daran. Wie schrieb eine Kollegin heute so treffend? Wenn sie zweifelnd in die Tischkante beißt, weil alles keinen Sinn ergibt, tröstet ihr Protagonist sie und fragt, ob sie Sekt, Sex oder Schokolade benötige. Bitte in der Reihenfolge, danke. Ja, für mich dann auch einmal, bitte! Wobei ich den Sekt durchaus durch einen guten Single Malt ersetzen würde. 😉

Letztendlich ist Schreiben wie jede Tätigkeit: Man lernt nur durch Übung. Und daher werde ich dieses Jahr nutzen, um fleißig zu üben, damit ich vielleicht irgendwann gut genug bin, um auch mal etwas zu veröffentlichen. Ein weiser Mann hat gesagt, man soll seine Ziele ruhig hoch stecken, denn sonst erfordere ihre Erfüllung ja keine Anstrengung. Recht hat er, also habe ich das Ziel, am Ende des Jahres drei bisher unbearbeitete und teils unfertige Romane fertig überarbeitet vor mir liegen zu haben, dazu vielleicht noch einen oder zwei neue (die dann im Rohzustand sein dürfen) und eine Handvoll Kurzgeschichten für Wettbewerbe.
Es gibt viel zu tun, gehen wir es an!

Wenn es nicht läuft, einfach mal was anders machen

Den Spruch aus dem Titel des heutigen Eintrags hat mir vor gut vier Jahren meine Standnachbarin auf dem Weihnachtsmarkt mitgegeben. Und er passt nicht nur zum Verkaufen, sondern eigentlich in allen Lebenslagen.

Was ein paar Tage nicht lief: Der Fortgang von „Bis ans Ende der Welt“. Meine beiden Hauptfguren trennen und versöhnen sich in einem fort, aber es wurde zum einen langsam unglaubwürdig, und zum anderen entstand ein riesiges Plotloch, das es zu füllen galt.
Zuerst habe ich die Kurzgeschichte eingeschoben, was schon mal eine gute Idee war, um den Kopf frei zu bekommen. Dann habe ich ein bisschen mit anderen Kreativen gebrainstormt („mein Gehirn gestürmt“), aber auch das hat mich alles nicht so ganz überzeugt.
Vor drei Tagen kam dann schlagartig die Erkenntnis: Ich muss einen Teil der Handlung deutlich vorziehen, damit es funktioniert. Und Aeon Timeline ist auch dabei eine gute Hilfe. Aktuell schreibe ich die Szenen, die ich vorziehe, um sie dann einzusortieren und den Rest umzustellen. Das wird noch ziemlich spaßig, aber das Wichtigste ist geschafft: Ich habe den Plot wieder im Lot und weiß, wie ich dorthin komme, wohin ich will.

Und für heute bin ich grün und das auch noch bis zum 24.01. Ich mag es, ein Polster zu haben und hoffe, dass ich es demnächst auch wieder etwas weiter ausbauen kann. Irgendwann muss ich die fertigen Texte ja auch mal überarbeiten, und dann komme ich sicher nicht so viel zum Schreiben, wie ich gerne will und auch müsste.

Da guck, ein Ende!

Meine kleine feine Kurzgeschichte hat soeben ihr Ende bekommen. Und ich freue mich tierisch, weil sie sehr viel Spaß gemacht hat und ich endlich mal wieder etwas beendet habe (der letzte Text, der ein Ende bekommen hat, ist im August 2012 entstanden).

Natürlich muss ich sie noch gut überarbeiten, noch ein paar Dinge recherchieren und ein paar zu beschreibende Sätze durch mehr Action ersetzen, aber immerhin: Ein Ende. Und das nach nur drei Schreibtagen. Manchmal fluppt es!

Insgesamt habe ich in diesem Monat bisher 10.641 Wörter geschrieben, das ist etwa die Hälfte des angestrebten Monatspensums. Ich liege also gut im Rennen! Ich könnte eine komplette Woche nichts schreiben und wäre noch immer im Soll. Nicht, dass ich das vorhabe, aber es tut gut, ein kleines Polster zu haben. Mal schauen, wie lange ich das noch weiter ausbauen kann, die wunderbare Tabelle von Maja Ilisch ist jedenfalls eine geniale Hilfe, da sie die Zellen grün färbt, wenn man sein Tagessoll erreicht hat – Motivation pur!

Morgen werde ich mich dann mal um das Plotloch in „Bis ans Ende der Welt“ kümmern und es hoffentlich überbrücken, so dass ich schnell zu dem Teil des Romans komme, auf den ich mich besonders freue: Tanias Ankunft auf Bali und ihre Zeit dort. Auch das dürfte reichlich Wörter bringen, weil meine Eindrücke noch recht frisch sind und gerne verarbeitet werden möchten.

Seit ein paar Tagen kämpfe ich mich nebenbei durch das Programm Aeon Timeline und beginne so langsam, es zu verstehen. Theoretisch kann es genau das, was ich immer gesucht habe: Detaillierte Timelines für jede Figur (und wenn nötig auch für Orte, Gegenstände etc.) anlegen mit Ereignissen, bei denen man dann auf einen Blick sehen kann, welche Figuren (Orte, Gegenstände) beteiligt waren.
Es ist sogar mit Scrivener kompatibel, wenn man ein Template installiert (habe ich erfolgreich geschafft), allerdings muss ich mein aktuelles Projekt dann in eine neue Datei kopieren, die auf diesem Template beruht. Aber wenn ich es nach und nach „rüberschaufle“, reicht das ja auch.

Wenn’s hakt, einfach mal was Neues machen

Nachdem ich gut wieder in den Romane reingekommen bin und immerhin schon 5,5k daran geschrieben habe, hing ich gestern fest. Das hatte zum einen den Grund, dass ich eine Plotlücke aufgetan habe, die mir beim Plotten nicht aufgefallen ist, zum anderen mit meinem Ehrgeiz, Scrivener mit Aeon Timeline zu verknüpfen, was dann zu einigen Stunden frustriertem „Hä?“ führte.

Jetzt hab ich wieder zwei getrennte Dokumente und trage händisch alles ein, dafür funktionieren sie beide. Besser!

Irgendwann kurz vor Mitternacht habe ich dann entschieden, dass es keinen Sinn macht, sinnlos drauflos zu schreiben, um das Plotloch zu kaschieren, da kommt eh nur Unfug bei heraus. Also lieber heute ausgeschlafen etwas plotten und dafür mal Ernst machen mit dem Vorsatz, an einigen Ausschreibungen in diesem Jahr teilzunehmen. So kam ich dann an die Ausschreibung des Amrûn-Verlages mit dem Thema „Zeitkollaps“. Wobei es nicht zwingend um einen Kollaps gehen soll, sondern um die potentiellen Auswirkungen von Zeitreisen auf die Geschichte.
Geschichte. Ich. diejenige, die ihrer Lehrerin in der zehnten Klasse beim Einzelgespräch sagte: „Eine Fünf? Cool, kann ich ausgleichen. Eine Sechs wäre Mist gewesen“, und gar nicht verstand, warum ihrer Lehrerin das so viel wichtiger war als ihr selber.
Aber gut. Ich habe gestern noch ein Ereignis gesucht (und gefunden!), das einen gravierenden Einfluss auf unser aktuelles Leben hat, das aber nicht so langwierig und umfangreich ist, dass man es nicht auf 20 Seiten beschreiben und etwas Hübsches daraus machen könnte. Und nun reist mein Zeitreisender auch schon in die Vergangenheit, um dort eigentlich „nur zu observieren“. Das kann ja nicht gut gehen, oder doch? Lassen wir uns überraschen!

Neues Jahr, neue Ziele

Nach langem Überlegen habe ich mich entschieden, in diesem Jahr wieder am sogenannten T12 im Tintenzirkel teilzunehmen.

Was ist der T12?
Ein Wettbewerb, der über ein Jahr läuft. Jeder setzt sich ein Wortziel, dass er bis zum 31.12. erreichen möchte, mindestens 250.000 Wörter, nach oben gibt es keine Grenzen (man berücksichtige die eigene Schreibgeschwindigkeit, die Menge an Zeit, die man erübrigen kann und den gesunden Menschenverstand …).

Mein Ziel ist bescheiden, ich habe die Mindestwortzahl gewählt. Das bedeutet, dass ich im Schnitt pro Tag 685 Wörter schreiben muss, was durchaus machbar ist. Nur die Konsistenz ist halt das, woran ich gerne mal scheitere. Und ohne Druck bin ich faul, aber meine Romane wollen nun mal geschrieben und beendet werden, und eine kleine ehrgeizige Stimme in mir murmelt auch immer wieder etwas von Veröffentlichungen. Also habe ich mich mit zwei tollen Kolleginnen und Freundinnen im Tintenzirkel zusammengetan, und gemeinsam kämpfen wir um Wörter, motivieren uns gegenseitig und helfen uns, wenn es bei einer mal hängt.

Bisher habe ich heute 905 Wörter geschrieben, aktuell an „Bis ans Ende der Welt“, weil das zum einen das Projekt ist, was noch am frischesten in meinem Kopf ist, und zum anderen, weil ich es einfach sehr mag und die Figuren darauf drängen, dass ich ihre Geschichte weiter erzähle.
Und es macht Spaß. Ich habe ein bisschen gebraucht, um wieder reinzukommen, habe die letzten Abschnitte noch mal gelesen und festgestellt, dass nicht alles Murks ist, was ich bisher geschrieben habe, und nun läuft es ganz langsam wieder an.

Schauen wir, wo ich in diesem Jahr lande. Dem Jahr des Aufräumens, dem Jahr der inneren und äußeren Ordnung. Vielleicht führt es ja auch mal wieder zu einer Veröffentlichung, ich werde jedenfalls auch an der einen oder anderen Ausschreibung teilnehmen.

Euch allen ein wunderbares Jahr 2014, sei es mit Schreiben oder anderen Dingen gefüllt!

NaNo 2013 – Tag 2 und 3

Gestern morgen hatte ich eine kurze Schreibsession mit immerhin ca 1000 Wörtern, abends dann einen guten Lauf, so dass ich letztendlich 3.734 Wörter für den Tag und 7.238 Wörter insgesamt hatte. Es macht unglaublich viel Spaß gerade!

Interessante Erkenntnis: Die männliche Perspektive gelingt mir wesentlich leichter als die weibliche. Bei ihr rutsche ich noch immer aus der personalen in die auktoriale Perspektive, was mir bei ihm wesentlich seltener passiert. Aber vielleicht musste ich auch einfach nur insgesamt wieder reinkommen, schließlich habe ich schon wieder seit Monaten nicht geschrieben. In jedem Fall macht es wahnsinnig Spaß, die beiden zu entwickeln und ihnen dabei zuzusehen, wie sie miteinander agieren. Dass mein Szenenplan teils nicht eingehalten wird, ist gar nicht so dramatisch, ich werfe ihn dann halt passend um. 😉

Da ich gestern Abend noch meinen Bus aus der Werkstatt geholt habe mit der Auflage, ihn an Wochenende zu fahren, um ggf. noch bestehende Mängel gleich Anfang der Woche auszumerzen, bin ich heute mittag kurzentschlossen ans Meer gefahren, habe mir eine Bank gesucht und geschrieben. 1647 Wörter wurden es, bevor dann doch die Finger kalt waren. Aber eine schöne Szene, die ich dann zuhause vervollständigt habe. Und ich merke, dass es mir gut tut, in einer andern Umgebung zu schreiben. Ich denke, ich werde das jetzt einfach häufiger mal machen, dass ich mit dem Bulli spontan irgendwohin fahre zum  Schreiben. Das Gute ist ja, dass ich notfalls auch problemlos im Bus schreiben kann, genug Platz ist ja, und ich hab sogar einen Kocher dabei und muss nur an Wasser und Tee denken.
Wenn ich dann beim nächsten Mal noch an die Kamera denke, kann ich auch bessere Erinnerungsfotos machen als heute mit dem Handy, aber immerhin habe ich ein bisschen die Stimmung einfangen können:

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Mein Ziel, mir übers Wochenende ein Polster von 10k anzuschreiben, habe ich auch erreicht. Und wenn ich so weitermache, dann lande ich am Ende eher bei 100k als beiden angestrebten 70-80, denn ich habe gerade mal die ersten beiden von 23 geplanten Kapiteln geschrieben. Uffz.

Es wurde übrigens recht erotisch in meiner Szene … Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird!

NaNoWriMo 2013 – Tag 1

Nachdem ich Donnerstag Abend das dringende Bedürfnis hatte, nur noch in die Badewanne und ins Bett zu gehen, habe ich mich doch um Mitternacht aufgerafft und reingeschrieben. Und es war eine gute Entscheidung! Gut 1170 Wörter später bin ich dann ins Bett gefallen.

Freitag Abend war dann NaNo-Session bei Hanna mit insgesamt sechs Leuten, und es hat erstaunlich gut funktioniert – Musik auf die Ohren und schreiben. Immer mal kleine Unterbrechungen, unter anderem für das Essen und um den Kater davon abzuhalten, Hände und Füße zu fressen, aber letztendlich stand ich mit 3501 Wörtern da. Je nach zählendem Programm auch 3504 oder 3506.

Ich habe das erste Kapitel fast fertig und merke, dass ich noch nicht wieder richtig im Schreiben bin, dennoch gelingen mir manche Szenen schon ganz gut. Ich muss nur wirklich mehr üben, stimmungsvolle Szenen zu schreiben, aber dafür ist das Projekt ja auch genau richtig.

Da ich bei der Challenge mitmache, am ersten Wochenende ein Polster von mindestens 10.000 Wörtern zu schreiben, habe ich auch heute etwa 3500 Wörter vor mir. Die erste Session beginne ich gleich, bevor ich mich für eine Weile in die große, verregnete Welt wage und mich um solch profanen Dinge wie den Einkauf kümmere. Und meine Unterlagen für den ITC abhole.

Meine Figuren entwickeln sich prächtig, wenn auch nicht ganz so, wie erwartet, aber auch das ist normal. Letztendlich habe ich eine grobe Richtlinie, an der ich entlangschreibe, und wenn die Figuren dieses Handlungsgerüst mit Leben füllen, soll es mir nur recht sein.

Nun denn – auf in die Schlacht, den Rest von Kapitel 1 und die ersten ein bis zwei Szenen von Kapitel 2, das dann aus Martins Sicht geschrieben sein wird. Ich bin gespannt auf seine Erzählstimme.

NaNo 2013 – Bis ans Ende der Welt

Ja, hier war es lange still, zu lange.

Ich habe es nicht mal mehr geschafft, all die Bücher zu rezensieren, die ich gelesen habe, obwohl da wahre Perlen dabei waren. Ich werde versuchen, das eine oder andere nachzutragen.

Aktuell bereite ich mich mal wieder auf den NaNo vor. Mich sprang im letzten Urlaub auf Bali eine zaghafte Liebesgeschichte an, die sich während einer längeren Autofahrt vor meinem geistigen Auge ausbreitete. Ich mag Liebesgeschichten, aber sie dürfen nicht zu viel Zuckerguss enthalten. Also werde ich versuchen, genau diesen Spagat hinzubekommen – eine Liebesgeschichte, die nah genug an der Realität ist, um glaubwürdig zu sein, die aber trotzdem zum Träumen, Hoffen und Mitfiebern einlädt.

Ein winziger Einblick gefällig? Es geht um ein Paar Anfang, Mitte 30. Beide tragen Narben auf der Seele, und beide sind sich nicht sicher, ob sie sich noch einmal auf etwas einlassen wollen. Letztendlich siegt die Vernunft, und sie gehen getrennte Wege. Doch das klappt natürlich nicht lange, und so kommt es zu einem folgenschweren Wiedersehen. Während Tania mit der Situation nur fertig wird, indem sie sich so weit wie möglich von Martin entfernt, tötet dieser all seine Gefühle mit einem hohen Arbeitseifer – und letztendlich mit Alkohol.

Und natürlich wäre es keine Liebesgeschichte, wenn es nicht doch noch eine Chance für beide gäbe. Jahre später und mit einigen gravierenden Veränderungen in ihren jeweiligen Leben, stehen sie sich wieder gegenüber. Und ob sie noch eine Chance haben, werde ich im November herausfinden. Derzeit ist ein ganz vorsichtiges Happy End geplant, aber ob die beiden mir und sich das überhaupt gönnen? Und letztendlich gibt es noch ein paar mehr Figuren, die ein Rolle spielen werden und noch ein Wörtchen mitzureden haben.

Ich bin tatsächlich gespannt, worauf ich mich da schon wieder eingelassen habe. Nebenbei höre ich gerade meinen Soundtrack zum Projekt, um mich ein wenig einzustimmen und meine grobe Kapiteleinteilung in feinere Szenen zu zerlegen. Blöd, wenn man teilweise nur eine Szene angedacht hat, für andere Kapitel aber einen ganzen Roman schreiben könnte. Da muss ich noch mal dran arbeiten, denn ich mag Kapitel, die wenigstens ansatzweise eine ähnliche Länge haben.

Übrigens werden beide im Buch zu Wort kommen, und ich bin sehr gespannt, wie mir die unterschiedlichen Erzählstimmen gelingen werden.

Alles in allem ein Projekt, auf das ich mich sehr freue! Und wie es ja oft so ist, wenn die Muse erstmal erwacht ist klopft ein neues Projekt sanft aber vehement an meinen Hinterkopf. Dafür habe ich mir gestern erstmal drei schmale Moleskine-Notizhefte besorgt, damit meine anstehenden Projekte ein hübsches Zuhause bekommen können und sich nicht vernachlässigt fühlen.